Eines vorweg. Dieser Text erfüllt die eigenen Ansprüche nicht. Dieser Text erzählt keine Geschichte. Manchmal wäre das nämlich nicht geboten.

Aber alle Welt redet und schreibt über Storytelling. Seit einiger Zeit gilt das Erzählen von Geschichten als Wundermittel, um in der Kommunikation das Wichtigste zu erreichen: Die Aufmerksamkeit des Publikums. Die Forderung nach Storytelling ist überall: im Marketing, in Human Resources, seit Langem auch im Journalismus. Gerade bei den Medienkolleginnen und -kollegen hat uns das schon immer etwas verwundert. Haben Journalisten nicht schon vor Orwell, Wolff, Nannen etc. immer schon gewusst, dass es nicht nur um die Fakten ankommt, sondern auch das Erzählen des Content aka Inhalt?

 

Was ist Storytelling?

Dazu können Sie Bücher bestellen, Sie können zu Vorträgen gehen und Sie können Websites durchstöbern, die Ihnen Storytelling erklären. Oder Sie fragen sich einfach: Ist das eine Geschichte?

Für gute Journalisten ist die Sache selbstverständlich: Wir suchen in den Fakten, im Geschehen, im Tumult die Protagonisten, Daten oder Ereignisse, über die sich eine Geschichte erzählen lässt. Wir spitzen zu, wir filtern, wie lassen Dinge am Rand liegen und folgen unseren Haupt-Protagonisten, weil wir die Geschichte über sie erzählen; weil wir es so auch unseren Freunden in der Kneipe erzählen würden; weil man so erzählt.

Storytelling ist also immer Konstruktion. Wer sich für das Erzählen von Geschichten entscheidet, weil das wirksamer ist als das Versenden von Bullet-Points, sollte konsequent agieren und bereit sein, die Story mit dem Anspruch eines guten Magazinautors oder eines Geschichtenerzählers am Lagerfeuer anzugehen.

Storytelling erfordert daher mehr als Aufschreiben. Nämlich:

 

Konstruktion und Ordnung im Storytelling

Wer eine Geschichte erzählen möchte, braucht eine Menge Material – aber das Heranschaffen des Materials ist nichts im Vergleich zur geistigen Arbeit, die in das Ordnen und Strukturieren fließt. Wer hingegen eine gute Konstruktion gefunden hat, einen roten Faden sieht, eine Struktur festlegt: der kann meistens sehr beschwingt schreiben, weil das auf tragenden Säulen passiert. Ordnen und Strukturieren, ein Drehbruch schreiben, das sind die Grundlagen für gelungenes Storytelling.

 

Sprache im Storytelling

Geben Sie sich gefälligst Mühe, wie Sie etwas erzählen. Haben Sie einen empathischen Zugang zu Ihren schwierigen Thema, den Sie mit Ungwörtern totverwalten? Oder wagen Sie sich, die Hüllen fallenzulassen und mit aktiven Verben und klar verständlichen Wörtern zu sagen, was ist? Wer gute Geschichten erzählen möchte, muss über Sprache nachdenken.

 

Fakten im Storytelling

Eine Geschichte ohne Faktenbasis ist eine Lügengeschichte. Okay, vielleicht schreiben Sie Fiktion, dann ist die Faktenbasis in Ihrem Fantasiefundus zu finden. Aber: Non-Fiction-Storytelling funktioniert am besten, wenn Sie vorher Ihre sachdienliche Arbeit erledigt haben. Wer wenig weiß, schwurbelt. Wer viel verstanden hat, kann präzise artikulieren. Fakten sind die Basis für Storytelling. Nehmen Sie sich also Zeit für die Recherche.

 

Mut zum Storytelling

Das Erzählen einer guten Geschichte erfordert Konsequenz, Zielstrebigkeit, den Blick aufs Publikum. Storytelling erfordert Mut. Wer Geschichten übermittelt, kann Zweifel haben und artikulieren. Dagegen ist nichts zu sagen. Aber: Eine Story muss das Publikum packen. Das geht nur, wenn der Autor sich etwas wagt. Manchmal ist das Wagnis klein, man wechselt aus der dritten Person in die erste. Manchmal schiebt man aber Menschen in den Vordergrund, berichtet aus ihrem Gefühlsleben, blickt in Abgründe. Würde man sich eigentlich nicht wagen. Aber wir haben einen Grund: Storytelling funktioniert.

Wie gesagt: Dieser Text war keine Story. Wie hätten Sie ihn als Geschichte erzählt?

 

 

 

 

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